Die badenova-Netztochter bnNETZE hat ihre Erdgas-Übernahmestation in Orsingen-Nenzingen im Landkreis Konstanz umfangreich saniert. Die Besonderheit dabei: nicht nur die in die Jahre gekommene Heizungsanlage wurde durch modernste Brennwerttechnik erneuert und der Verbrauch optimiert. Die Anlage wird zusätzlich durch Abwärme einer benachbarten Biogas-Anlage betrieben. Ein ökologisch sinnvolles Unterfangen, das jährlich rund 300 Tonnen CO2 einspart.

Die Erdgas-Übernahmestation Orsingen-Nenzingen stellt eine Schnitt- und Verteilstelle verschiedener Erdgasnetze dar. Hier wird Erdgas aus einer Fernleitung eines Transportnetzbetreibers entnommen und in das Nahverteilungsnetz eingespeist. Dieses reicht im Norden bis Oberndorf, im Osten bis Tuttlingen, im Süden bis Grießen und im Westen bis Döggingen.

 

Wärme entsteht als „Nebenprodukt“ zur Stromerzeugung

Wer die Erdgas-Übernahmestation in Orsingen-Nenzingen sucht, findet sie direkt neben der Biogasanlage eines ortsansässigen Landwirts.  „Als wir unseren Nachbarn über die Sanierungspläne unserer veralteten Anlageinformierten, kamen wir im Gespräch auf seine ungenutzte Abwärme“, erklärt Andreas Bahr, Projektleiter Erdgas bei bnNETZE. Wird diese Abwärme nicht vollständig intern weiterverwendet, geht sie teilweise ungenutzt verloren, so auch in besagter Biogasanlage. „Auf diese Weise entstand relativ schnell die Idee, unser bisher lediglich nachbarschaftliches Verhältnis zu einem geschäftlichen auszubauen, indem wir die überschüssige Wärme seiner Anlage für den Betrieb unserer benachbarten Übernahmestation nutzen.“, so Bahr weiter.

Für das Unternehmen ist dies eine Premiere, denn normalerweise bezieht die Anlage einer Erdgas-Übernahmestation ihre Wärme konventionell durch die Verbrennung von Erdgas. Die ökologische Nahwärme der Biogasanlage substituiert nun diese Energiequelle nahezu vollständig - im Störungsfall kann aber wieder redundant auf konventionelle Brennwerttechnik umgestellt werden, um eine sichere Erdgasversorgung zu gewährleisten. In diesem Fall sogar auf eine nach ihrer Sanierung nun modernisierte und verbrauchsoptimierte Brennwerttechnik.

 

„Für bnNETZE war dieses Nahwärme-Projekt ein absolutes Novum, mit Sicherheit aber nicht das letzte ihrer Art. Wir freuen uns auf jeden Fall sehr darüber, mit diesem ökologisch sinnvollen Unterfangen jährlich rund 300 Tonnen CO2 einsparen zu können.“, so Bernd Bauch, Leiter des Erdgasnetzes bei bnNETZE.

 

Unterstützung bei Planung und Bau der Anlage sowie bei vertraglichen Details zwischen Biogasanlagenbetreiber und bnNETZE erhielt das Unternehmen von den Kollegen und Spezialisten der badenova-Tochter badenovaWÄRMEPLUS. Martin Barnsteiner, Projektmanager bei WÄRMEPLUS dazu: „Für uns sind Planung und Bau von hochmodernen Energieerzeugungsanlagen besonders im Hinblick auf erneuerbare Energien unser alltägliches Kerngeschäft. Umso schöner, dies badenova-intern zu nutzen undeinmal unseren direkten Kollegen mit unserer Kompetenz weiterhelfen zu können.“ Die Baumaßnahmen auf Seiten der Übernahmestation wie auch auf Seiten des Landwirts wurden im Februar beendet, die Wärmelieferung soll im März beginnen.

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