Rüttelstreifen gegen Geisterfahrer
Pilotprojekt an der B29 soll Falschfahrerunfälle verhindern

Immer wieder verursachen Geisterfahrer schwere Unfälle. In einem Pilotprojekt des Landes Baden-Württemberg an der B29 will man nun die Wirkung der innovativen Rüttelstreifen testen. Auf der B29 war im Januar eine Falschfahrerin mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammengestoßen. Das Unglück kostete zwei Todesopfer. Bundesweit gibt es laut Bundesverkehrsministerium jährlich rund 1800 Falschfahrer und 80 Unfälle.
An den Anschlussstellen Lorch/Ost und Schwäbisch-Gmünd/West wurden nun erstmals Rüttelstreifen und Falschfahrerwarntafeln gemeinsam installiert. „Die Kombination aus optischen, akustischen und haptischen Signalen sollen irrtümlich falsch Fahrende auf ihr Fehlverhalten aufmerksam machen.“, sagte Landesverkehrsminister Winfried Hermann am 15. Juli 2017 bei der Präsentation des Pilotprojekts.
Ein junger Polizist hatte im Rahmen seiner Abschlussarbeit an der Hochschule der Polizei Sachsen die Rüttelstreifen entwickelt. Sie liegen mehrfach hintereinander und lösen beim Falschfahren deutliche Signale aus, die der Fahrer sowohl hört als auch spürt. Wer die korrekte Richtung eingeschlagen hat, nimmt die Rüttelstreifen dagegen nur schwach wahr.
„Es gibt viele innovative Ideen, aber diese Variante erscheint vielversprechend. Sie ist technisch ausgereift, leicht aufzubringen und kostengünstig. Überdies steht sie nicht im Konflikt mit der Straßenverkehrsordnung“, würdigte Minister Hermann das Engagement des jungen Polizisten für die Verkehrssicherheit. „Wir wollen sehen, ob sie sich bewährt und gegebenenfalls an weiteren Anschlussstellen zum Einsatz kommen kann“, so Minister Hermann weiter.
Baden-Württemberg hat in den Jahren 2013 und 2014 alle 151 Anschlussstellen an Bundesfernstraßen auf Übereinstimmung mit der Straßenverkehrsordnung überprüft und zusätzlich mit deutlichen Markierungen umgestaltet. Die rund 150 Rastanlagen wurden ebenfalls untersucht und mit Pfeilen gekennzeichnet.

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