Die zentral gelegenen Flächen, auf denen einst die Erdgräber dominierten, leeren sich. An den Rändern breiten sich die bisher vereinzelt angelegten Urnenerdgräber, Urnenwände und Urnenrasengrabfelder weiter aus. In neuen, teilweise geschwungenen Formen bilden diese neuen Grabfelder häufig einen starken Kontrast zur bestehenden Friedhofsform und wirken dadurch teilweise „deplatziert“. Die bisher gängige Friedhofsform mit Mauer, Eingangstor und axialem Wegesystem kommt immer mehr ins Wanken und eine neue klare Form ist nicht oder noch nicht zu erkennen. Was bedeutet dies konkret für die Gestaltung der Friedhöfe? Hier lassen sich drei wesentliche Kriterien herausarbeiten:

Langfristige Konzepte mit flexiblen Rahmenbedingungen

Für eine gelungene, nachhaltige Friedhofsgestaltung sind langfristige Konzepte unverzichtbar. Die Gestaltung des Gesamtfriedhofs muss dabei immer im Auge behalten werden. Der weiterhin fortschreitende Wandel setzt zudem eine gewisse Flexibilität dieser Konzepte voraus. Auch spielen ökonomische Anforderungen an die Unterhaltung der Friedhöfe zukünftig eine zunehmende Rolle. Weniger ist oft mehr.

Mehr Vielfalt auf dem Friedhof

Das Angebot an Bestattungsarten muss, um dem gesellschaftlichen Wandel gerecht zu werden, hinsichtlich Pflege, Belegungszeit, Kosten und individueller Gestaltungsmöglichkeiten sinnvoll erweitert werden. Dadurch eröffnet sich ein sehr großer kreativer Gestaltungsbereich, der neue, ästhetische Formen hervorbringen kann.

Friedhof als „besonderer Ort“

Die Besonderheit dieses Ortes muss erkennbar sein. Dies wurde traditionell durch die Einfriedung mit Mauer oder Hecke erreicht. Ein abgetrennter Ort im Übergang zu einer anderen Welt. Das Friedhofstor war dabei die Schwelle von den Lebenden zum Totenreich. Diese Formen und zahlreiche, ursprünglich christliche Trauerrituale und Symbole, die für viele Menschen besondere Hilfen in der Trauerbewältigung darstellen, sollten erhalten bleiben oder ganz bewusst durch neue ersetzt werden.

Die kommunalen Gremien müssen deshalb diskutieren, welche Gestalt sie ihren Friedhöfen in der Zukunft geben möchten. „Was wollen und was brauchen wir Menschen?“, lautet die Frage. Die Herausforderungen des Wandels in der Friedhofskultur bieten vielseitige gestalterische Möglichkeiten. Das Büro Siegmund Landschaftsarchitektur widmet sich seit Jahren dieser Aufgabe und unterstützt Kommunen mit der Ausarbeitung individueller Gestaltungvorschläge und langfristiger Friedhofskonzepte.

Weitere Informationen über Siegmund Landschaftsarchitektur finden Sie auf unserer Seite.

Mehr von SCHULERUNDWINZ LANDSCHAFTSARCHITEKTEN

Das könnte Sie auch interessieren

Kommunalmagazin

Ihr Kommunalmagazin KOMMUNALtopinform

Kommunal, genau das ist unser Thema. Lesen, was Kommunen interessiert – unser Slogan. Auf dieser Seite informieren wir die öffentliche Verwaltung im gesamten deutschsprachigen Raum über aktuelle und interessante Themen im kommunalen Bereich. Die Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg und Bayern erhalten zusätzlich vierteljährlich das Kommunalmagazin. An nahezu alle Kommunen dieser beiden Bundesländer wird die Printausgabe versendet.

mehr Informationen zur Print-Ausgabe