Spektakulärer Schilderwald in Oberfranken
Der Summa-Park begeistert Touristen und Einheimische gleichermaßen

In einem Park der oberfränkischen Marktgemeinde Oberkotzau bei Hof steht die Geografie Kopf. New York liegt direkt neben Reit im Winkl, von Rio bis Dubai sind es nur wenige Fußschritte, und die legendäre Route 66 startet gleich hinter Hamburg. Beim Bummel durch den Schilderwald im Freizeitgelände „Summa-Park“, einer ehemaligen Fabrikbrache an der Schwesnitz, springen die Besucher von Hamburg über Honolulu nach Singapur oder L.A. Denn mit Blick auf die exotischen Städtenamen aus aller Welt kann man, so Initiator Klaus Beer, optisch, gedanklich und emotional eine Reise um die Welt antreten – und das mit wenigen Schritten.
Diese Kopfkinoreise hinterlässt bei den Besuchern bleibende Eindrücke. Viele Touristen aus aller Welt verewigen sich, animiert durch zwei Kulturtafeln an den Autobahnen A9 und A93, in dem Völker verbindenden Projekt an dort installierten Pfählen mit Ortsschildern, Straßenschildern, Autokennzeichen und individuellen Schildergrüßen.

Über Hof nach Oberkotzau
Das Original steht in Kanada in Watson Lake. Klaus Beer (www.terra-film.de), Weltenbummler und Reisedokumentarfilmer, entdeckte das kanadische Schildersammelsurium bei Dreharbeiten und brachte die Idee nach Deutschland. Die Eröffnung des Parks fand an dem „magischen“ Datum 9.11.1999 in Hof statt, auf den Tag genau zehn Jahre nach dem Fall der Mauer. Siebzehn Jahre lang war er in Hof. Leider war das Interesse dort nur gering, während sich andere Städte darum rissen. So sollte die Schildersammlung nach Berlin oder in den Kurpark von Bad Steben gehen. Der Markt Oberkotzau, 8 Kilometer von Hof entfernt, holte sie 2018 schließlich zu sich. Zusätzlich entstanden eine Showbühne und ein Amphitheater. Seitdem besuchten zahlreiche Stars und Fernsehteams den kleinen Ort. Über 1500 Presseberichte sind mittlerweile darüber weltweit erschienen. Medien, Stars und Fernsehteams geben sich dort die Klinke in die Hand.
Der Fernwehpark hat eine Botschaft, die es im Original in Watson Lake nicht gibt. Während der kanadische Park nur eine Sammlung von Schildern ist, gilt das Projekt in Deutschland als Mahnmal für eine bessere Welt. Klaus Beer: „Unser Projekt in Deutschland steht gegen Rassismus, gegen Antisemitismus, gegen Rechtsextremismus und für eine friedvollere Welt und für die Erhaltung der Lebensräume. Durch meine Reisen in der Welt weiß ich, wie wunderschön unser blauer Planet ist und wie dumm der Mensch ist, der durch Krieg, Terrorismus, Macht- und Geldgeilheit so viel Leid über Unschuldige bringt. Deshalb ist der Fernweh-Park ein Mahnmal."

Viele Stars unterstützen diese Intentionen. Bis heute sind im „Signs of Fame“ des Fernweh-Parks über 500 bekannte Persönlichkeiten aus Musik, Film, TV, Bühne und Sport mit signierten Star-Schildern zu sehen. Sie alle heben damit und mit ihren Handabdrücken symbolisch die Hand gegen Rassismus und für eine friedvollere Welt. Darunter Namen wie Arnold Schwarzenegger, Kevin Costner, Denzel Washington, Siegfried & Roy, Audrey Landers, Armin Mueller-Stahl, Mario Adorf, Veronica Ferres, Helene Fischer, Thomas Gottschalk, Günter Jauch, Vitali und Wladimir Klitschko, Chris Norman bis zu Status quo, Uriah Heep, Rita Auma Obama, Joachim Gauck und der Dalai Lama. Inzwischen gibt es so viele gebrannte Tontafeln mit Handabdrücken der Stars, dass sich die Regale regelrecht biegen. Oberkotzau sucht deshalb seit einiger Zeit nach einem geeigneten Gebäude für eine geordnete Dauerausstellung, da die Sammlung in Zukunft sicher noch weiter wachsen wird.
Klaus Beer vergibt jedoch auch Star-Sterne an prominente Persönlichkeiten, die sich in ganz besonderer Weise für hilfsbedürftige Menschen auf der Welt engagieren oder engagiert haben. Bisherige Würdenträger sind unter anderen Karlheinz Böhm, Pierre Brice, Sarah Connor, Hans-Dietrich Genscher, Henry Maske und Peter Maffay.

Besucher des Fernweh-Parks können durchaus das Glück haben, einen oder mehrere dieser Berühmtheiten zufällig zu treffen, da viele von ihnen das Projekt immer wieder besuchen.
Parkgäste können ihren Besuch jedoch unter allen Umständen unvergesslich machen, indem sie sich im Fernweh-Park mit einem Ortsschild von ihrer Reise verewigen. Dieses erhält man anschließend in den jeweiligen Rathäusern. Eine spezielle Zugabe für die Besucher ist eine Sammlung von über 150 kuriosen und lustigen Ortsnamen, über die man nicht nur staunen, sondern auch lachen kann. Männliche Besucher begeistern sich gerne für Ortsnamen wie „Bierkeller“ und „Kneipe“, während die Frauen häufig von den Orten „Kaffeekanne“ und „Kuchen“ besonders großartig finden.
Neben der meterlangen Wand aus den typisch gelben Ortstafeln aus Deutschland, stechen auch drei Weiße mit blauem Rand hervor. Diese stammen aus Österreich und tragen Namen wie „Kirchschlag in der Buckligen Welt“, „Hühnergeschrei“ und „Fucking“, das erst kürzlich in „Fugging“ umgetauft wurde – weil es so oft gestohlen wurde. Aber auch das längste Ortsschild Deutschlands mit dem Namen „Schmedeswurtherwesterdeich“ ist natürlich vorhanden. Über allem aber thront der längste Ortsname Europas, das der Schlagersänger Ross Antony aus seiner Heimat Wales mitgebracht hat. Es trägt den unaussprechlichen Namen: „Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch“. Der Name verweist auf eine Kirche in einer Mulde und entstand erst im 19. Jahrhundert, als ein Schuhmacher den genialen Einfall hatte, seinen Heimatort mit einem langen und unaussprechlichen Namen berühmt zu machen.


Markt Oberkotzau Fernweh-Park „Signs of Fame“
Am Rathaus 2
95145 Oberkotzau
Telefon: +49 9286 941-10
Email: rathaus@oberkotzau.de
Webseite 1: https://www.terra-film.de
Webseite 2: https://www.fernweh-park.de
