Transparent in der Doku – sicher im Prozess
Optimiertes Tight-In-Pipe-Verfahren für grabenlose Rohrerneuerung
Die Sanierungstechnik Dommel hat das etablierte Tight-In-Pipe-Verfahren (TIP) zur Erneuerung von Entwässerungskanälen technisch weiterentwickelt. Die Neuerungen umfassen einen modularen Anlagenaufbau im Baukastenprinzip, eine cloudbasierte Datendokumentation sowie eine Echtzeitüberwachung für mehr Sicherheit und Kontrolle. Damit erleichtert das Unternehmen den Mitarbeitenden die Dokumentation, erhöht die Transparenz für Auftraggeber wie Kommunen und verbessert zudem die Prozesssicherheit des Verfahrens.
Die Sanierungstechnik Dommel setzt das TIP-Verfahren bereits seit rund 18 Jahren erfolgreich ein – und hat es nun technisch weiterentwickelt. „Wir wollten das Verfahren robuster machen, um Risiken auf der Baustelle zu minimieren – etwa beim Einschubvorgang der neuen Rohre. Zudem war uns eine modulare Anlagentechnik wichtig, um flexibler auf unterschiedliche Einsatzbedingungen reagieren zu können“, erklärt Benedikt Berger, Technischer Leiter von Dommel. Als wirtschaftliche Alternative zu offenen Sanierungsmethoden hat sich das TIP-Verfahren bei der Erneuerung beschädigter Abwasserleitungen bewährt. Es eignet sich für eine Vielzahl von Schadensbildern wie statische Schäden, Scherbenbildung, Wurzeleinwuchs, Risse, Korrosion und Undichtigkeiten.

Ein neues, werkseitig vorgefertigtes Rohr wird mit geringem Ringspalt in die Altrohrleitung eingebracht. Eine vorgeschaltete konische Aufweithülse gleicht Versätze und Deformationen aus, ohne das Altrohr komplett zu zerstören. Der Querschnitt wird nur minimal reduziert – die hydraulische Leistungsfähigkeit bleibt nahezu erhalten. Eingesetzt werden robuste Kurzrohre oder verschweißte Rohrstränge aus Polypropylen (PP-HM) oder Polyethylen (PE), mit einer Nutzungsdauer von 80 bis 100 Jahren. Der Einbau erfolgt in der Regel grabenlos von Schacht zu Schacht, wodurch Eingriffe in die Umgebung deutlich reduziert werden. Alternativ kann das Verfahren auch von oder zu Baugruben eingesetzt werden.

TIP-Verfahren im Baukastenprinzip
Ein zentrales Element der Weiterentwicklung ist der modulare Aufbau der Gerätetechnik im Baukastensystem. Die gesamte Technik passt nun auf ein 3,5-Tonnen-Zugfahrzeug mit Anhänger, was logistische und ökologische Vorteile bietet. Die Hydraulikstation wurde als modulare Plug-and-Play-Lösung konzipiert, sodass Einschub-Zylinder unterschiedlicher Größe und Kraft werkzeuglos angeschlossen und bei Bedarf schnell ausgetauscht werden können. Dadurch lassen sich Rohre mit Durchmessern von DN 200 bis DN 600 mit nur einem Aggregat einschieben. Für größere Durchmesser können zwei Einschubeinheiten parallel betrieben werden, so dass auch Durchmesser bis DN 1.000 sanierbar sind.

Datenfluss in Echtzeit
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der digitalen Überwachung und Dokumentation des Einziehvorgangs. Die optimierte Anlage misst und überwacht kontinuierlich zentrale Parameter wie Vortriebskräfte, Öltemperaturen, Filterzustände und das elektrische Drehfeld. Alle Daten werden in Echtzeit in eine zentrale Cloud übermittelt und können dort visuell ausgewertet werden – etwa als Druckverlauf, mit Störungsanalyse oder zur Nachweisdokumentation gegenüber dem Auftraggeber. „Unsere Bauleiter sehen auf einen Blick, mit welchen Kräften gearbeitet wurde und können Eingriffe direkt justieren“, erklärt Oberbauleiter Marcel Horn.
Erhöhte Sicherheit auf der Baustelle
Auch die Sicherheit der Mitarbeitenden wurde verbessert: Ein neues Anzeigeinstrument zeigt den Druck direkt an der Maschine oder im Fahrzeug an, ohne dass zusätzliche Geräte oder Umrechnungen von Bar-Werten nötig sind. Überschreitungen kritischer Grenzwerte werden automatisch visuell und akustisch signalisiert. Bei zu hoher Schubkraft stoppt das System eigenständig den Einbauvorgang, um Beschädigungen der Rohrmodule zu verhindern. Die Fernbedienung wird auf Funktechnik umgestellt, was das Handling im Schacht flexibler und sicherer macht.

Praxiserprobt unter anspruchsvollen Bedingungen
Dommel hat das optimierte TIP-Verfahren bereits erfolgreich in mehreren Großprojekten eingesetzt: So wurden unter anderem in Kassel Kanalhaltungen im Stadtgebiet weitgehend grabenlos von Schacht zu Schacht erneuert. Auch bei anspruchsvollen Bedingungen wie im schwäbischen Aalen, bei einer Altrohrverformung von über 40 Prozent oder schwierigen Platzverhältnissen, bewährte sich das verbesserte System. Der grabenlose Einbau spart Zeit und Kosten und reduziert dank effizienterer Abläufe auch den Material- und Energieeinsatz – und damit den ökologischen Fußabdruck. Zusätzlich verbessert die neue Umstellung auf biologisch abbaubares Bio-Öl zur Versorgung der Maschinentechnik die Umweltbilanz des erweiterten Verfahrens.
Mit den technischen Weiterentwicklungen des TIP-Verfahrens bietet die Sanierungstechnik Dommel eine intelligente Lösung für die grabenlose Rohrsanierung. Die Kombination aus modularer Technik, digitaler Überwachung und verbesserten Sicherheitsstandards ermöglicht eine effizientere und flexiblere Durchführung. Die automatisch gesammelten Daten lassen eine verbesserte Transparenz gegenüber Auftraggebern zu und verbessern die Dokumentation – da diese nicht händisch eingefügt werden müssen, erleichtert dies auch die praktische Arbeit auf der Baustelle.
Sanierungstechnik Dommel GmbH
Erlenfeldstraße 55
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Email: kontakt@sanierungstechnik-dommel.de
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