Die Swistbachbrücke im nordrheinwestfälischen Heimerzheim (Rhein-Sieg-Kreis) wurde durch das letztjährige Hochwasser völlig zerstört.

Die Swistbachbrücke im nordrheinwestfälischen Heimerzheim (Rhein-Sieg-Kreis) wurde durch das letztjährige Hochwasser völlig zerstört.

1. Juni 2022 – Anzeige

Hochwasserereignisse häufen sich

Geotextilien ermöglichten wichtige Vorsorge und schnellen Wiederaufbau einer zerstörten Brücke

Zunehmende Extremwetterereignisse, wie zuletzt in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und in deren Nachbarländern, erfordern grundsätzlich schnelle und sichere Wiederaufbaumaßnahmen, damit Bewohner und die Wirtschaft vor Ort nicht langfristig durch infrastrukturelle Missstände eingeschränkt sind.

In solchen Ausnahmesituationen zeigt sich, wie wichtig es bauseitig ist, dass alle Beteiligten – Auftraggeber, Ingenieurbüros, Lieferanten und Bauunternehmen – zielführend und unkompliziert kooperieren und so gemeinsam mit entsprechend effizienten und gleichzeitig sicheren Lösungen den Wiederaufbau zielorientiert forcieren können.

Beim Wiederaufbau der Infrastruktur können Geotextilien an vielen Stellen für einen schnellen Baufortschritt eingesetzt werden. Geotextilien sind dreidimensionale Textilien, die als Baustoff dienen und bei geotechnischen Sicherungsarbeiten eine wichtige und umweltfreundliche Rolle spielen. So können beispielsweise dringend benötigte temporäre Versorgungsstraßen, Baustraßen und Arbeitsplattformen mit Geogittern oder Bewehrungsgeweben, auch bei sehr weichen Böden, schnell und sicher errichtet werden. Auch die temporäre Lagerung von Abfällen und kontaminierten Schlämmen ist mit geosynthetischen Schadstoffbarrieren, Filtern und Schlammentwässerungsschläuchen möglich, um auch die Umwelt bestmöglich vor Schadstoffeinwirkungen zu schützen.

Für den Wiederaufbau der Brücke wurden die beiden Brückenwiderlager in einer Geogitter-Bewehrte-Erde-Bauweise errichtet.

Für den Wiederaufbau der Brücke wurden die beiden Brückenwiderlager in einer Geogitter-Bewehrte-Erde-Bauweise errichtet.

Rekord beim Aufbau der Swistbachbrücke in Heimerzheim

Der Neubau der Swistbachbrücke in Heimerzheim, die die überregional wichtige L182 über den Swistbach führt und damit die Großräume Euskirchen, Swisttal und Bornheim verbindet, ist eines dieser erfolgreichen Wiederaufbauprojekte. Nach der Zerstörung der alten Brücke durch das Hochwasser war ein kompletter Neubau erforderlich. Bereits nach einer Rekordbauzeit von nur drei Monaten konnte die neue Brücke im Dezember 2021 wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die Swistbachbrücke ist nicht nur langfristig standsicher errichtet worden, sie ist auch mit einer Gesamtlänge von 24,30 Metern zwischen den Widerlagern um über vier Meter gewachsen, um dem Flussbett zukünftig einen vier Meter breiteren Durchlass zu ermöglichen und somit besser für wiederkehrende Starkregenereignisse gerüstet zu sein.

Möglich wurde die Realisierung nach so kurzer Zeit durch das innovative Schnellbausystem der Heitkamp Unternehmensgruppe, das gemeinsam mit Huesker entwickelt wurde: das System Heitkamp Schnellbaubrücke. Die tragenden Säulen des Systems werden aus verbundflexiblen Geogittern und lokal verfügbaren Böden hergestellt. Sie bilden die langfristig sicher tragenden Schwerlastelemente. Konstruktionen aus Geokunststoff-Bewehrter-Erde ermöglichen einen sehr schnellen Aufbau von Brückenwiderlagern. Bewehrte-Erde-Konstruktionen zählen in den Niederlanden schon lange zu den Standardbauweisen.

Durch die Konstruktion aus Geogittern und Erde wurde die Bauzeit der Widerlager der Swistbachbrücke von drei Monaten auf zehn Tage reduziert. Dank des geringeren Ressourceneinsatzes und weniger Materialtransporte wurde zusätzlich auch CO2 eingespart. Auch die reibungslose Zusammenarbeit der beiden Unternehmen führte zu dem schnellen Bauerfolg. So konnte Huesker in kürzester Zeit die statischen Berechnungen der Widerlager, die alkalibeständigen Fortrac-Geogitter und die Vliesstoffe bereitstellen. Vorausgegangen war 2019 ein durch die Heitkamp Unternehmensgruppe realisiertes Pilotprojekt. Ein Brückenersatzneubau über die A3 bei Emmerich wurde von Gutachtern des Bundes und des Landes begleitet. Das hier angewandte patentierte System Heitkamp Schnellbaubrücke wurde dann auch in Deutschland als Regelbauweise anerkannt.

Brückenbau in Rekordzeit durch die Konstruktion aus Geogittern und Erde: die Swistbachbrücke kurz vor der Freigabe im Dezember 2021.

Brückenbau in Rekordzeit durch die Konstruktion aus Geogittern und Erde: die Swistbachbrücke kurz vor der Freigabe im Dezember 2021.

Technische Schutzbauwerke nachhaltig und CO2-sparend errichten

Moderne Bauwerke müssen heute viel mehr leisten als wirtschaftlich und schnell umsetzbar zu sein. Neben hohen Sicherheitsanforderungen spielen weitere Faktoren wie die Nachhaltigkeit eine bedeutsame Rolle: Welche Materialien werden (wieder)verwendet? Auf welche Lebensdauer ist das Bauwerk ausgelegt? Wie fügt es sich in die Natur und in den Lebensraum der natürlichen Bewohner ein? So ist es nicht verwunderlich, dass mehr und mehr Massivbauweisen durch alternative, ressourcenschonendere Technologien wie geosynthetische Systemlösungen ersetzt werden.

Wo früher glatte Betonwände die Kanäle gesäumt haben, kommen heute beispielsweise Geotextilien zum Einsatz, die mit ihrer Oberflächenstruktur neuen Lebensraum zur Besiedlung ermöglichen und regulierende Auswirkungen auf die Fließeigenschaften des Kanalwassers oder Flusses ausüben. Dämme und Deiche werden so gebaut, dass ihre Flächen von der hiesigen Natur bewachsen und besiedelt werden können, sich so möglichst natürlich in die Landschaft einfügen und zusätzlich maximale Sicherheit gewährleisten.

Selbst erosionssichere Hochwasserentlastungsgerinne und Regenrückhaltebecken für die Gefahrenreduktion bei lokalen Starkregenereignissen sind mit geosynthetischen Baustoffen möglich.

Im Direktvergleich mit konventionellen Bauweisen lassen sich so Bauzeiten verkürzen, eine bessere Umweltbilanz und eine höhere Langlebigkeit generieren.

Durch die Reduzierung von Baustoffen wie Beton oder Asphalt und die Wiederverwendbarkeit vorhandener Böden werden nicht nur Ressourcen geschont, sondern auch weniger Transporte benötigt. Das beschleunigt den gesamten Bauprozess. Der Einsatz von Geobaustoffen im Hochwasserschutz bietet zahlreiche Mehrwerte für Menschen und Wirtschaft bei Wiederaufbau und Vorsorge.

 

Weitere Informationen:

https://www.land.nrw/pressemitteilung/nach-nur-drei-monaten-bauzeit-verkehrsministerin-brandes-gibt-die-neue


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17. April 2024


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