Wer mit Seerosen schwimmt…
Neueste Technik in Naturbad ermöglicht neues Badevergnügen
Endlich war es so weit! Am 24. Juli eröffnete das neue Naturbad in Münchsteinach im Südosten des Steigerwalds nach mehrjährigem Umbau. Aus dem alten und nüchtern angelegten Bad wurde eine naturnahe Freizeitoase, die Spaß für alle Generationen garantiert. Das alte Bad war bereits 60 Jahre alt gewesen und deshalb stark in die Jahre gekommen. Der Gemeinderat hatte daher nach eingehender Prüfung entschieden, das Freibad zu sanieren und gleichzeitig zum Naturbad umzubauen.
Mit einem finanziellen Aufwand von knapp 1,4 Millionen Euro wurde mit Unterstützung aus Mitteln des Städtebauprogramms „Kleine Städte und Gemeinde“ das Freibad generalsaniert. Das Unternehmen WasserWerkstatt aus Bamberg leitete den Umbau. Die WasserWerkstatt wurde 2001 in Wien gegründet. Über 80 Naturbäder und künstliche Seen sind seitdem mithilfe des Büros entstanden. Dabei steht die natürliche Wasseraufbereitung immer im Vordergrund.
Auch das Wasser in dem neuen Naturbad von Münchsteinach wird nun auf natürliche Weise gereinigt. Chlor ist deshalb nicht mehr nötig. Das Wasser wird damit für alle Personen mit sensibler Haut oder für Allergiker deutlich verträglicher. Dies bedeutet aber auch, dass alle Badegäste verstärkt auf Hygiene achten müssen. Vor jedem Schwimmen ist gründliches Duschen angesagt. Außerdem dürfen Sonnencremes und After-Sun-Produkte nur mäßig genutzt werden, sie würden die Biologie des Naturbeckens zu sehr belasten. Die Umwälzung und Reinigung erfolgt über einen Pflanz- und Schilfgürtel. Mit der Abwärme der Druckpumpen erfolgt gleichzeitig eine leichte Vorwärmung des Wassers. Schon am Eröffnungstag hatte das Wasser deshalb eine angenehme Temperatur von 25 Grad.
Es ist schon ein besonderes Gefühl für die Badegäste, wenn sie hier an den Seerosen des Nassfilters vorbeischwimmen. Statt Chlorgeruch duftet es im Bad nach freier Natur! Dieser Nassfilter mit seinen vielen Pflanzen sorgt für ein völlig neues Bade- und Schwimmerlebnis. Der Neptunfilter im nördlichen Bereich der Liegewiese ist ein weiteres Zeugnis der natürlichen Wasseraufbereitung.
Trotzdem kommt auch der typische Schwimmbad-Spaß nicht zu kurz. Mit der Generalsanierung wurden einige neue Einrichtungen geschaffen, die genau dafür sorgen. Da gibt es eine 40-Meter-Edelstahl-Wasserrutsche mit Künstlerplattform. Diese Einrichtung wurde aus Leader-Mitteln der LAG Südlicher Steigerwald gefördert. Für die Kleinsten gibt es einen Wasserlauf mit Planschbecken und mehreren Fontänen. Ein strandartiger Zugang in den Nichtschwimmerbereich, nimmt dem Wasser alle Gefahren. Ein Quellstein und ein Steg machen diese Ecke des Bads zu einem Hingucker. Sportbegeisterte Jugendliche freuen sich über das Sprungbrett, das es in diesem Bad schon lange nicht mehr gab.
Bei der Sanierung dachte man auch an die Energiekosten, die hauptsächlich für das Warmwasser in den Duschen benötigt wird. Wenn hier der Verbrauch gering ist, wird überflüssiges Warmwasser in die Becken geleitet. Dadurch kann sich die Badesaison um einige Tage verlängern.