Das Rathaus in Tuttlingen: Der Online-Bürgerservice der Tuttlinger Stadtverwaltung hat seinen Bürgern viel zu bieten.

Das Rathaus in Tuttlingen: Der Online-Bürgerservice der Tuttlinger Stadtverwaltung hat seinen Bürgern viel zu bieten.

9. Juni 2023

Tuttlingen auf Platz vier bei der Digitalisierung

E-Bürgerservice der Stadtverwaltung bietet fast 200 Verfahren

Fast 200 Anliegen können mit der Tuttlinger Stadtverwaltung jetzt komplett oder weitgehend online erledigt werden. Mit dieser Quote kommt die Stadt in Sachen Digitalisierung landesweit auf Platz vier. Die Pandemie beschleunigte dabei den Prozess.

Eine An- oder Ummeldung? Ein Antrag auf Gaststättenerlaubnis oder Wohnberechtigungsschein? Eine Änderung bei der Hundesteuer? Noch vor wenigen Jahren musste man für all das persönlich im Rathaus erscheinen: Mal war eine Unterschrift nötig, mal musste ein Originaldokument vorgelegt werden. „Die öffentlichen Verwaltungen waren hier lange etwas hinterher“, so Carla Warnick von der Abteilung Organisation und Digitalisierung, „aber das hatte auch gute Gründe. Die Rechtssicherheit bei einer Behörde ist eben doch etwas Anderes als bei einem Onlineshop.“

Rechtssichere Identifizierung: Handy, Ausweis und App ersetzen die Unterschrift auf Papier.

Rechtssichere Identifizierung: Handy, Ausweis und App ersetzen die Unterschrift auf Papier.

Für Oberbürgermeister Michael Beck war es daher wichtig, die Möglichkeiten so gut wie möglich auszuschöpfen: „Was digital möglich ist, wollen wir auch anbieten“, erklärte er vor einem Jahr.
Mittlerweile gehört Tuttlingen bei der Digitalisierung zu den führenden Kommunen in Baden-Württemberg: 50 Verfahren sind komplett digital möglich, weitere 140 zumindest in weiten Teilen – das reicht für einen stolzen vierten Platz im landesweiten Ranking. Dass Kolleginnen vom Tuttlinger Rathaus in einer landesweiten Taskforce zur Entwicklung neuer digitaler Angebote mitarbeiten, hat sicher auch dazu beigetragen. Und auch parallel zum E-Bürgerservice auf tuttlingen.de setzt die Stadtverwaltung immer mehr auf digitale Lösungen wie das Bürgerleitsystem oder Kugelpanoramen zur Stadtvermessung.

Das Knöllchen kann jetzt online bezahlt werden

„Viele Bürgerinnen und Bürger nutzen die Online-Angebote an Wochenenden oder abends – also dann, wenn man Zeit hat, das Rathaus aber geschlossen ist“, berichtet Julia Braun. Extrem erleichtert hat das Verfahren dabei die Tatsache, dass der neue digitale Ausweis auch als elektronische Unterschrift eingesetzt werden kann. „Die Tatsache, dass es über Jahre keinen rechtssicheren Ersatz für die Unterschrift auf Papier gab, hat das Ganze erheblich verzögert“, so Julia Braun, „jetzt sind wir hier deutlich weiter.“ Auch bei der Zahlung hat sich etwas getan – unter anderem können nun Geburtsurkunden oder Knöllchen online bezahlt werden.

Vermessung vom Schreibtisch aus: Alle Geodaten lassen sich digital abrufen.

Vermessung vom Schreibtisch aus: Alle Geodaten lassen sich digital abrufen.

Online-Termine sparen Zeit

Die Pandemie machte nochmals deutlich, wie wichtig es ist, auch bei Behörden mehr digitale Lösungen anzubieten. „Gerade in Zeiten, in denen auch die Rathäuser geschlossen waren, war man über alles froh, was man schon digital machen konnte“, so Bianca Reitze aus dem Digitalisierungsteam. Und im Gegensatz zu Regelungen wie Besuchskontrollen oder Zugangsbeschränkungen werden die digitalen Angebote die Pandemie überdauern: „Für eine Meldebescheinigung musste man früher ins Rathaus kommen“, so Carla Warnick, „jetzt geht es online in drei Minuten.“ Das gleiche gilt für die Online-Termine-Vereinbarung, die die Stadt gemeinsam mit der Agentur Hitcom zu Pandemie-Zeiten entwickelt hat. Das Online-Zugangsgesetz (OZG) kennt 575 Leistungen, die auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene zu digitalisieren sind. Davon sind rund 240 digitale Verfahren für die Stadt relevant. Noch nicht alle sind digital verfügbar, Tuttlingen will sie aber so schnell wie möglich einführen.

Sie kümmern sich um die Digitalisierung: Bianca Reitze, Julia Braun und Carla Warnick testen das neue Bürgerleitsystem.

Sie kümmern sich um die Digitalisierung: Bianca Reitze, Julia Braun und Carla Warnick testen das neue Bürgerleitsystem.

Ausweis, App und Servicekonto

Wer die digitalen Angebote komplett nutzen möchte, kann sich unter tuttlingen.de ein Service-Konto anlegen. Darauf werden wichtige Daten hinterlegt, die bei allen Prozessen verwendet werden. Der Personalausweis muss mit dem Speicherchip ausgestattet sein. Seit August 2021 ist dies verbindlich, davor war es freiwillig, ohne Chip aber kann der Ausweis nicht als digitale Unterschrift verwendet werden. Um den Ausweis einzulesen, braucht man außerdem ein Smartphone und die App „AusweisApp-2“. Mit dieser können die Daten aus dem Ausweischip sicher übertragen und zur Identifizierung verwendet werden.

Demnächst in Betrieb geht ein neues Bürgerleitsystem, das unter anderem für kürzere Wartezeiten im Rathaus sorgen wird. Verschiedene Anliegen werden automatisch analysiert und zugeteilt. Das Terminal im Rathausfoyer fragt unter anderem ab, was man im Rathaus erledigen will, ordnet den richtigen Sachbearbeiter zu, sucht freie Zeitfenster und vergibt dann passende Wartenummern.

Wer also zum Beispiel nur einen fertigen Ausweis abholen möchte, bekommt auch auf die Schnelle einen Termin dazwischen. Parallel dazu gibt es auch weiterhin die Online-Terminvergabe.

Die Bürger-Service-Seite der Stadt Tuttlingen im Internet

Die Bürger-Service-Seite der Stadt Tuttlingen im Internet

Weitere Informationen:

Tuttlingen bei Digitalisierung vorne mit dabei


Rathausstraße 1
78532 Tuttlingen

Tel. +49 (0)7461 / 99-0
Fax. +49 (0)7461 / 99-444
E-Mail. info@tuttlingen.de
Web. www.tuttlingen.de

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17. April 2024


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