Im Zuge des Klimawandels hat die Zahl der Jahre mit überdurchschnittlich vielen Sonnenscheinstunden deutlich zugenommen. Damit steigt auch die UV-Strahlenbelastung jedes und jeder Einzelnen – und somit auch das Risiko für UV-bedingte Krankheiten von Haut und Augen.

Im Zuge des Klimawandels hat die Zahl der Jahre mit überdurchschnittlich vielen Sonnenscheinstunden deutlich zugenommen. Damit steigt auch die UV-Strahlenbelastung jedes und jeder Einzelnen – und somit auch das Risiko für UV-bedingte Krankheiten von Haut und Augen.

29. Juni 2023

Wo Sonne ist, da benötigen wir auch Schatten

UV-Schutz gewinnt als Thema für Kommunen an Bedeutung

Mit dem Klimawandel steigt die Zahl der Sonnenstunden und damit auch der Wunsch nach schattigen Plätzen. Doch gerade an sonnigen Tagen zeigt sich: Vielerorts sind solche Schattenoasen noch Mangelware. Dabei wären sie wichtig, damit Städte und Gemeinden auch im Sommer attraktiv bleiben. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat kommunale Entscheider deshalb gefragt: Ist im Zuge der kommunalen Klimaanpassungsstrategien auch das Thema UV-Schutz angekommen? Und: Womit können Kommunen unterstützt werden, wenn sie Hitze- und UV-Schutzmaßnahmen vor Ort umsetzen?

Auf Basis dieser Ergebnisse startete das Bundesamt für Strahlenschutz im April eine Informationskampagne unter dem Motto „Machen Sie Ihre Orte UV-sicher“. Damit möchte das BfS in den kommenden Monaten über UV-Schutz und Klimaanpassung informieren, sich mit lokalen Akteuren austauschen und Kommunen bei der Umsetzung mit Fachwissen unterstützen.
Im Zuge des Klimawandels hat die Zahl der Jahre mit überdurchschnittlich vielen Sonnenscheinstunden deutlich zugenommen. Damit steigt auch die UV-Strahlenbelastung jedes und jeder Einzelnen – und somit auch das Risiko für UV-bedingte Krankheiten von Haut und Augen. Derzeit erkranken jedes Jahr rund 300.000 Menschen neu an Hautkrebs, und rund 4.000 Menschen sterben pro Jahr daran. Der Schutz vor UV-Strahlung gewinnt also an Bedeutung – weit über den richtigen Einsatz von Sonnencreme hinaus.
Überall dort, wo sich Menschen aufhalten, gilt daher: „Wer Schatten sucht, muss Schatten finden.“ Aus Sicht des Strahlenschutzes stehen dabei insbesondere öffentliche Plätze, Kindergärten, Schulen und Sportanlagen im Fokus.

Christian Kühn, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, und die BfS-Präsidentin Inge Paulini stellten im April die Umfrageergebnisse und die UV-Schutz-Kampagne des BfS in Berlin vor.

Christian Kühn, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, und die BfS-Präsidentin Inge Paulini stellten im April die Umfrageergebnisse und die UV-Schutz-Kampagne des BfS in Berlin vor.

Ob dort Klimaanpassungsmaßnahmen zum UV-Schutz, wie etwa neue Schattenplätze oder mehr Stadtgrün, umgesetzt werden, das wollte das BfS von den Entscheidern vor Ort erfahren. Das Institut Forsa befragte deshalb zwischen dem 13. Februar und dem 6. März 2023 insgesamt 1.020 (Ober-)Bürgermeister, die nach einem Zufallsverfahren ausgewählt wurden.
Mehr als die Hälfte der Gemeinden (insgesamt 58 Prozent) hält demnach einen gezielten Schutz vor UV-Strahlung für sehr wichtig oder eher wichtig für die zukünftige Gesundheit ihrer Bürger. Allerdings gaben nur 25 Prozent der Städte und Gemeinden an, in den letzten Jahren UV-Schutz-Maßnahmen umgesetzt zu haben.
Zwei Drittel von ihnen hatten Schattenplätze durch Pavillons, Außendächer, Markisen, feststehende Sonnenschirme oder Sonnensegel eingerichtet. Beinahe ähnlich häufig, bei 62 Prozent der Kommunen, wurden Schattenplätze durch Neuanpflanzungen oder den Erhalt von Baumbeständen mit dichten Blattkronen geschaffen. Die Entsiegelung von offenen und öffentlichen Plätzen zur Vermeidung der Entstehung von hohen Hitze- und UV-Belastungen stand bei 45 Prozent etwas weniger häufig im Fokus.
Erfreulich aus Sicht des Strahlenschutzes: Der Handlungsbedarf beim UV-Schutz ist auf kommunaler Ebene insbesondere mit Blick auf Kinder und Jugendliche bekannt. Jede hohe UV-Belastung im Kinder- und Jugendalter, jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, im späteren Alter an Hautkrebs zu erkranken. Auf die Frage, wo künftige UV-Schutz-Vorhaben besonders dringlich sind, nannten 73 Prozent der Befragten den UV-Schutz in Kitas und Kindergärten. 72 Prozent nannten Spielplätze und 63 Prozent Schulen.


Informationen spielen für die Umsetzung von Schutzmaßnahmen eine offenbar nicht zu unterschätzende Rolle. Gefragt nach möglichen Gründen, warum UV-Schutz in der eigenen Kommune bislang nicht umgesetzt wurde, antwortete knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent), dass sie zu wenige Informationen darüber hätten, welche Maßnahmen konkret umgesetzt werden können. Mangelnde Kenntnis über Förderungsmöglichkeiten nannten 45 Prozent als Grund, 43 Prozent nicht genügend Fachkräfte. Seltener wurden zu hohe Kosten als Hinderungsgrund genannt (21 Prozent).


Mit der neuen Kampagne möchte das BfS deshalb kommunale Entscheider gezielt über UV-Schutz und Klimaanpassung informieren, sich mit lokalen Akteuren austauschen und Kommunen bei der Umsetzung mit Fachwissen unterstützen.
Dafür wurden die Maßnahmen für UV-Schutz in vier Säulen gegliedert. Die erste Säule ist das Sichtbarmachen der UV-Strahlung, die für Menschen nicht wahrnehmbar ist. Dazu soll der UV-Index an möglichst vielen Orten öffentlich zu sehen sein. Der UV-Index ist eine Zahlenskala 1 bis 11+, die angibt, wie intensiv die UV-Strahlung ist und Empfehlungen zum UV-Schutz gibt. Die zweite Säule ist das Schaffen von Schattenplätzen – ob durch Bäume, Sonnensegel oder Überdachungen. Die dritte ist die Anpassung von Tagesabläufen. Also dafür zu sorgen, dass etwa Sportveranstaltungen so geplant werden, dass sie im Sommer nicht in den Mittagsstunden stattfinden, wenn die UV-Belastung am höchsten ist. Und viertens geht es darum, Bürger verstärkt zum UV-Schutz zu informieren und zu motivieren.


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17. April 2024


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