Schafe sorgen auf Solarparkflächen wie hier im bayerischen Schweinfurt dafür, dass die Module frei von Beschattung bleiben. Gleichzeitig bietet die PV-Anlage den Tieren einen sicheren Weideplatz.

Schafe sorgen auf Solarparkflächen wie hier im bayerischen Schweinfurt dafür, dass die Module frei von Beschattung bleiben. Gleichzeitig bietet die PV-Anlage den Tieren einen sicheren Weideplatz.

30. Juni 2023 – Anzeige

Endlich mit den Mythen rund um Solarparks aufräumen

Anlagen fördern mehr als nur die Energiewende

Versiegelte Flächen, eine Beeinträchtigung von Flora und Fauna und ein zerstörtes Landschaftsbild – gegenüber großen Solarparks gibt es viele Vorbehalte. Doch was ist dran an den Argumenten, die vielerorts gegen Freiflächenanlagen ins Feld geführt werden? Klaus Waldera leitet die Projektentwicklung des unterfränkischen Solarenergie-Spezialisten BELECTRIC. Das Unternehmen entwickelt, baut und betreibt seit mehr als 20 Jahren Solarkraftwerke in ganz Europa und hat schon mehr als vier Gigawatt Solarleistung errichtet. Klaus Waldera erklärt, was wirklich hinter den Vorurteilen steckt.

Stimmt es, dass große Solarparks Flächen versiegeln?
Klaus Waldera: Ganz und gar nicht. Von Versiegelung sprechen wir, wenn es zu einer Oberflächenabdichtung des Bodens kommt. Solaranlagen greifen hingegen nur minimal in die Oberflächenstruktur ein. Sie versiegeln dank der tischartigen Konstruktion der Module weniger als ein Prozent der Fläche.
99 Prozent des Areals stehen der Natur zur Verfügung. Unter den Modulen können sich Flora und Fauna also ungestört entfalten. Und selbst bei parkinternen Straßen, die für die Wartung des Solarkraftwerks notwendig sind, setzen wir auf wasserdurchlässige Oberflächen.

Also werden heimische Tier- und Pflanzenarten nicht negativ beeinträchtigt?
Ganz im Gegenteil. Die Flächen der Solarparks werden nur selten betreten und schaffen somit Rückzugsorte für bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Im Vergleich zu einer intensiven landwirtschaftlichen Bewirtschaftung beruhigt sich der Mutterboden nachweislich. Davon profitieren vor allem Insekten, Reptilien und Brutvögel. Das gilt besonders für eine naturverträgliche Ausgestaltung der Solarparks, auf die wir bei Belectric großen Wert legen.
Wir säen artenreiche Wildblumenmischungen an, errichten Amphibien- oder Fledermaushotels, legen Totholz- oder Lesesteinhaufen für Zauneidechsen oder Blindschleichen an, verwenden keinerlei Pestizide oder Düngemittel und stellen bei unseren Mähkonzepten Bienen in den Vordergrund. Dass Solarparks regelrechte Refugien für Reh, Hase und Dachs sind, beweisen auch unzählige Wildkamera-Aufnahmen von unseren Anlagen.

Die Flächen von Solarparks werden nur selten betreten und schaffen somit Rückzugsorte für bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

Die Flächen von Solarparks werden nur selten betreten und schaffen somit Rückzugsorte für bedrohte Tier- und Pflanzenarten.

Wie fügen sich Solarparks in das Landschaftsbild ein?
Wir grünen unsere Solarparks mit Heckenreihen ein und verwenden nur Pflanzen, die für den Standort typisch sind. Jede Anlage passen wir an das Geländerelief an, das führt zu überschaubaren Höhen. Bei der Standortwahl prüfen wir sämtliche Alternativen und führen Sichtfeldanalysen durch – so wählen wir stets die beste Fläche im allgemeinen Interesse aus. Zu Wohngebieten werden selbstverständlich Mindestabstände eingehalten.

Aber gehen die benötigten Flächen nicht für die Landwirtschaft verloren?
Solarparks entstehen in der Regel auf Böden mit geringen Bodenwertpunkten, brachliegenden Böden oder Konversionsflächen, nicht auf fruchtbarem Ackerland. Es ist also ein Mythos, dass die Energiewende mit der Landwirtschaft um Flächen konkurriert. Wenn Landwirtinnen und Landwirte eine schlecht zu bewirtschaftende Fläche für die Gewinnung von Solarstrom verpachten, profitieren sie sogar. Außerdem können die Flächen unserer Solarkraftwerke weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden, etwa als Weideland für Schafe oder Ziegen. Und selbst darüber hinaus gibt es immer häufiger Möglichkeiten, Photovoltaik und Landwirtschaft gewinnbringend für beide Seiten zu verbinden.

Von Belectric in einem Solarpark bei Bad Kissingen in Bayern montierte Wildkameras fingen unter anderem Rehe, Hasen, Dachse, Füchse und Waschbären ein (ganz links).

Von Belectric in einem Solarpark bei Bad Kissingen in Bayern montierte Wildkameras fingen unter anderem Rehe, Hasen, Dachse, Füchse und Waschbären ein (ganz links).

Wie sorgen Sie bei Belectric dafür, dass die Anliegen aller Beteiligten berücksichtigt werden?
Wir legen Wert auf persönlichen Kontakt und feste Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in allen Projektphasen. Vom Erstgespräch bis zur Inbetriebnahme übernehmen wir vollumfänglich die Planung und Betreuung. Um wirklich jeder Bürgerin und jedem Bürger der Region einen Einblick in unsere Pläne zu ermöglichen, halten wir regelmäßig Informationsveranstaltungen ab. Bis zum Aufstellungsbeschluss wird der aktuelle Stand des Projektes im Gemeinde- oder Stadtrat präsentiert. Grundsätzlich stehen wir in engem Kontakt mit allen Beteiligten, um eventuelle Knackpunkte frühzeitig ausräumen zu können.

Welche Vorteile bringen große Solarparks für Gemeinden mit sich?
Neben Einnahmen über die Gewerbesteuer werden Kommunen heute per Gesetz mit 0,2 Cent pro erzeugter Kilowattstunde Strom im Jahr beteiligt. Für zehn Hektar Solarpark sind das zum Beispiel rund 20.000 Euro jährlich – und das über die gesamte Laufzeit. Wenn die Bürgerinnen und Bürger vor Ort eine Solargenossenschaft bilden und sich an der Solaranlage beteiligen, bleibt der Profit in der Region. Doch am allerwichtigsten: Mit uns wird der kommunale Fußabdruck grün und die Stromerzeugung CO2-frei.

Auf seinem 128 MWp starken Solarpark nahe Groß Dölln im Nordosten Deutschlands betreut das Unternehmen zudem rund 3.000 Fledermaus-Nistkästen.

Auf seinem 128 MWp starken Solarpark nahe Groß Dölln im Nordosten Deutschlands betreut das Unternehmen zudem rund 3.000 Fledermaus-Nistkästen.

Wie lautet Ihre Botschaft an Kommunen und Gemeinden?
Stellen Sie proaktiv Gemeindeflächen für die Gewinnung von Solarstrom zur Verfügung und schaffen Sie Beteiligungsmöglichkeiten für Ihre Bürgerinnen und Bürger. Die Energiewende braucht schnelle Entscheidungen, gerne auch unter Auflagen. Fassen Sie Ihren Kriterienkatalog so, dass Projektierer weiterhin die Chance haben, geeignete Flächen zu finden und weiterzuentwickeln.
Letztlich haben Sie als Gemeinde die Planungshoheit und können ungeeignete Flächen ablehnen. Und am allerwichtigsten: Seien Sie aufgeschlossen gegenüber Erneuerbaren Energien und denken Sie auch an die Zukunft der jungen Menschen, denen wir eine lebenswerte Welt überlassen möchten.

Das Solarunternehmen Belectric setzt auf persönlichen Kontakt in allen Projektphasen.

Das Solarunternehmen Belectric setzt auf persönlichen Kontakt in allen Projektphasen.


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Tel. +49 9385 5489-000
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29. April 2024


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