Der Boden im Nu blitzblank
Innovative Roboter für die kommunale Gebäudereinigung
Der Fachkräftemangel in der Reinigungsbranche macht auch den Kommunen zu schaffen. Für eine regelmäßige und effiziente Reinigung kommunaler Gebäude fehlt es flächendeckend an Personal. Hinzu kommen explodierende Kosten für Reinigungsleistungen aufgrund höherer Branchenmindestlöhne und steigender Preise für Material und Energie. Das herausfordernde Umfeld setzte kommunale Entscheidungsträger insbesondere im Zuge der Corona-Pandemie unter Druck, ihre Reinigungsdienste zu privatisieren – die dabei erzielten Kostenreduktionen reichten jedoch an vielen Stellen nicht aus.
In diesem Umfeld bleibt die sich rasch weiterentwickelnde Reinigungstechnologie immer noch weitestgehend unbeachtet, obwohl diese erhebliche Kosteneinsparungen sowie Effizienzsteigerungen ermöglicht.
Ein besonders vielversprechender Ansatz ist der Einsatz von autonomen Saugrobotern. Diese Geräte, die das Reinigungspersonal bei der Sauberhaltung von Schulen, Büros und Dienststellen unterstützen und entlasten, werden in Zukunft verstärkt zum Einsatz kommen. Durch die Übernahme körperlich besonders anstrengender Aufgaben, wie der zeitintensiven Bodenreinigung und der Arbeit in Randzeiten, können die Roboter eine gründlichere, flexiblere und vor allem kostensparende Reinigung gewährleisten.
Das Stichwort „Cobot“ ist dabei entscheidend: Der Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern „Collaboration“ für Zusammenarbeit und „Robot“ zusammen. Cobots sind – im Gegensatz zu üblichen Industrierobotern – speziell für die enge Zusammenarbeit mit Menschen konzipiert. Dank zahlreicher eingebauter Sensoren ist die Arbeit mit diesen Helfern besonders sicher und einfach. Zudem sind Cobots als Flotte mobil und damit zu jeder gewünschten Tages- oder Nachtzeit flexibel einsetzbar. Menschliche Mitarbeiter müssen außerdem nicht um ihre Jobs bangen, da sie zusammen mit den Robotern arbeiten, die in Zukunft vorwiegend die langwierigsten und monotonsten Tätigkeiten selbstständig übernehmen.
Der Cobotic-Ansatz ist wie gemacht für die kommunale Gebäudereinigung. Denn die fleißigen Helfer können auch nachts selbstständig Klassen- und Behördenräume sowie Museumsflure sicher, schnell und zuverlässig reinigen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Cobots menschliche Intelligenz mit der Präzision eines KI-gesteuerten Roboters verbinden. So sorgen sie für schnellere Durchlaufzeiten, optimierte Prozesse und eine präzisere Reinigungsleistung. Die autonomen Saugroboter verfügen außerdem über eine einfache Bedienoberfläche sowie Kamera- oder Lasersensoren zur Kartierung der Räumlichkeiten, an die sie sich mühelos und individuell anpassen. Eine aktuelle Studie des Wuppertaler Startups Nexaro hat gezeigt, dass durch den Einsatz von Cobotic Kosteneinsparungen von bis zu 35 Prozent möglich sind. Die Anschaffungskosten sind auch für Kommunen modular und die Ergebnisse sofort evaluierbar. Deshalb lohnt es sich, diese neuen Möglichkeiten ins Auge zu fassen.