Der fair-regionale „Landkreiskaffee“ wird über die GEPA und das Fair-Handelszentrum Cawela in Cadolzburg aus Tansania importiert.

Der fair-regionale „Landkreiskaffee“ wird über die GEPA und das Fair-Handelszentrum Cawela in Cadolzburg aus Tansania importiert.

4. November 2022 – Anzeige

Echt fair: Landkreise nehmen Nachhaltigkeit in die Hand

Der Landkreis Fürth im Einsatz für den fairen Handel / Ein inspirierender Quell für die Kommunen

Von lokal gehandeltem Mittagessen in der Schulkantine bis zu fair produzierter Dienstkleidung für Mitarbeitende der Abfallwirtschaftsbetriebe: Landkreise machen sich gemeinsam mit der Zivilgesellschaft in vielen Bereichen für globale Gerechtigkeit stark.

Landkreise besitzen aufgrund ihrer Größe und Stellung als öffentliche Auftraggeber ein großes wirtschaftliches Potenzial. Sie beschaffen viel und teilweise als zentrale Beschaffungsstelle für die kreisangehörigen Gemeinden mit. Mitunter sind sie in Einkaufsgemeinschaften aktiv. Wenn sie ihre Beschaffungsvorgänge fair und nachhaltig gestalten, haben sie daher großen Einfluss auf das Marktgeschehen. Darüber hinaus sind Landkreise Multiplikatoren für Themen des fairen Handels, vernetzen die Kreiskommunen und können diese bei ihren Nachhaltigkeitsvorhaben unterstützen.

Auch der bayrische Landkreis Fürth geht in der Metropolregion Nürnberg als Pionier voran und wurde schon im Oktober 2016 als Fairtrade Landkreis ausgezeichnet. Die Projekte zum fairen Handel sind hier nicht nur an Verwaltung und kreisangehörige Kommunen gerichtet, sondern beziehen auch lokale Institutionen und die Zivilbevölkerung mit ein. An guten Ideen mangelt es nicht. So entwickelte der Kreis mit dem „Landkreisball“ ein Angebot an fair produzierten Hand- und Fußbällen, die von den Schulen bestellt werden können. Der fair-regionale „Landkreiskaffee“ wird über die GEPA und das Fair-Handelszentrum Cawela in Cadolzburg aus Tansania importiert. Die Verbindung hierher kam durch eine Dekanatspartnerschaft zustande. Die Bohnen werden in einem Betrieb im Landkreis Fürth geröstet und in Eine-Welt-Läden und dem lokalen Einzelhandel verkauft. Der faire Kaffee schmeckt nicht nur lecker, sondern sorgt auch für Denkanstöße und einen guten Einstieg ins Thema. Wo es weitere fair gehandelte Produkte im Landkreis zu kaufen gibt, darüber informiert der regionale Einkaufsführer.

Weltladen

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Gemeinden arbeiten zusammen

Als übergeordnete Verwaltungsebene verfügen Landkreise über ein Netzwerk an Kommunen. Darauf basierend können sie Plattformen für den Austausch und die kommunenübergreifende Zusammenarbeit bieten. Das sieht man auch im Landkreis Fürth. In Veitsbronn wurde zum Beispiel in einem Modellverfahren fair produzierte Arbeitsbekleidung beschafft. Die Erfahrungen aus dem Prozess wurden mit den kreisangehörigen Gemeinden geteilt. Davon profitieren alle im Kreis und können ähnliche Projekte schneller und unkompliziert umsetzen. Ffür die ortsansässigen Unternehmen bietet der Landkreis Informationsveranstaltungen an, um für die Möglichkeiten des verantwortungsvollen Einkaufs zu sensibilisieren.
Darüber hinaus lassen sich auf Kreisebene Unterstützungsangebote und Fortbildungen organisieren, die von den Gemeinden in Anspruch genommen werden können. Solche niedrigschwelligen Angebote sind vor allem für kleine Kommunen hilfreich, die oft nur begrenzte Kapazitäten für die freiwillige Nachhaltigkeitsarbeit aufbringen können. Auch der Landkreis Fürth versteht sich als Impulsgeber, steht dabei aber im ständigen Austausch mit seinen mittlerweile acht Fairtrade-Kommunen sowie denjenigen, die auf dem Weg dorthin sind. Die Arbeit lebt vom Engagement vieler Ehrenamtlicher vor Ort. In der Koordinationsstelle Nachhaltigkeit werden Kommunen ganz konkret zu ihren Themen der nachhaltigen Beschaffung beraten und bei der Projektumsetzung unterstützt – sei es beim Einkauf ökologischer Putzmittel oder IT-Geräte.

Um die Prinzipien des fairen Handels auch langfristig in den kommunalen Alltag zu integrieren und bereichsübergreifend umzusetzen, ist eine strukturelle Verankerung in den Verwaltungsstrukturen nötig. Einer solch strategischen Herangehensweise will man auch im Landkreis Fürth verstärkt nachgehen. Zurzeit wird hier an einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie gearbeitet, die Ziele zum fairen Handel einschließt. Außerdem hat der Landkreis einen Leitfaden zur fairen Beschaffung erarbeitet. Dieser bündelt die Fülle an vorhandenen Informationen, fasst die relevanten Produktgruppen sowie geeignete Gütezeichen zusammen und gibt konkrete Empfehlungen zum Beschaffungsvorgehen. Die Themen des fairen Handels werden außerdem bei den Stadtspitzen platziert und bei Bürgermeisterdienstbesprechungen auf den Tisch gebracht.

Der Landkreis Fürth nahm im letzten Jahr am Wettbewerb Hauptstadt des Fairen Handels teil. Mit Erfolg – das Engagement wurde mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Wie im Landkreis Fürth gibt es auch in anderen Kommunen viele gute Beispiele aus dem Bereich fairer Handel und faire Beschaffung, von denen sich etwas abschauen lässt.

Der bayerische Landkreis Fürth gilt in der Metropolregion Nürnberg als Pionier und wurde schon im Oktober 2016 als Fairtrade Landkreis ausgezeichnet.

Der bayerische Landkreis Fürth gilt in der Metropolregion Nürnberg als Pionier und wurde schon im Oktober 2016 als Fairtrade Landkreis ausgezeichnet.

Weitere Informationen zur SKEW:

Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global bietet Netzwerke und Konferenzen, auf denen sich Verantwortliche aus den Kommunen austauschen und inspirieren lassen können. Darüber hinaus beraten die Experten zu ihren individuellen Projektideen und den dazu passenden Fördermöglichkeiten. Die SKEW arbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

Weiterführende Informationen zu fairen Ausschreibungen, Produktsiegeln und Anbietern fairen Produktgruppen finden Interessierte im Kompass Nachhaltigkeit unter www.kompass-nachhaltigkeit.de.


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17. April 2024


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