
Über 100 Teilnehmer diskutierten in Wien beim Bayerisch-Österreichischen Wasserstoff-Forum.
Neue Funktion bei bestehenden Gas-Pipelines?
Wasserstoff-Forum in Wien bringt neue Erkenntnisse
Am 20. April ging das erste bayerisch-österreichische Wasserstoffforum in Wien über die Bühne, das im Namen des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie mit dem Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B) von der Deutschen Handelskammer in Österreich organisiert wurde. Mehr als 100 hochrangige Teilnehmer aus Österreich und Bayern folgten der Einladung der Bayerischen Repräsentanz in Österreich.
Die Experten sprachen über die Vielfalt der Möglichkeiten, die Wasserstoff für die Energiewende bietet, und diskutierten über maßgebliche Beschlüsse, die in Zukunft getroffen werden müssen. Dabei stand außer Frage, dass Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen wird. Allerdings muss das Transportproblem noch effektiv gelöst werden.
Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger eröffnete die Veranstaltung. Er ermutigte alle, die sehr enge Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern auch im Rahmen der bereits bestehenden und zukünftigen Wasserstoffwirtschaft zu nutzen. Wichtig sei aber vor allem ein europäisches Wasserstoffnetz für den sicheren Transport, das, so Aiwanger, zum Glück nicht neu gebaut werden müsse. Die schon bestehenden Erdgaspipelines könnten überwiegend umgewidmet werden, auch zwischen Bayern und Österreich. Das könne die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur beschleunigen. Notwendig wäre ein Anschluss Bayerns an ein nationales und europäisches Wasserstoffnetz bis spätestens 2030. Österreich sei hier ein besonders wichtiger Partner für die Versorgung aus Nordafrika über Italien und Südosteuropa. Bereits im Herbst 2022 gab es deshalb eine Delegationsreise nach Italien. Hier ging es vor allem um die Vorarbeit für politische Beschlüsse, die bald gefasst werden müssen.

Die Podiumsdiskussion beim Wasserstoff-Forum fand statt mit (von links) Moderator Fabian Pfaffenberger, Staatsminister Hubert Aiwanger, Generalsekretärin Eva Landrichtinger, Assistenz-Professor Alexander Trattner und Professor Peter Wasserscheid.
Branchenexperten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft lieferten außerdem neue Erkenntnisse über den Entwicklungsstand und die vielfältigen Anwendungen, bei denen Wasserstoff als Energieträger in Zukunft eingesetzt werden kann. Interessante Einblicke in die bayrische Wasserstoffstrategie lieferte unter anderen Peter Wasserscheid, Co-Vorstand Zentrum Wasserstoff.Bayern (H2.B). Er erklärte, dass es dabei für Bayern drei wichtige Bereiche gebe:
- Förderung von Innovation und Erreichen von Technologieführerschaft
- Beschleunigung der industriellen Skalierung und Wirtschaftlichkeit
- Schnellstmöglicher Einsatz von Wasserstoff in der breiten Praxisanwendung
Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Tagesordnung war das Networking. Die Kontaktpflege zwischen den Teilnehmern wurde ausgiebig genutzt. Die Gäste aus Bayern konnten sich am späten Nachmittag auch noch über eine Betriebsbesichtigung im Hoerbiger H2-Testcenter in der Seestadt Aspern freuen. Hoerbiger ist österreichischer Technologie- und Innovationsführer für H2-Injektoren für mobile und stationäre Anwendungen und ermöglichte bei der Unternehmensbesichtigung Einblicke in seine Wege zur grünen Energiewende.