Alles Schrott, oder was?!
Warum die Elektroschrott-Sammlung in Kommunen so wichtig ist – und wie sie gelingt
Elektrogeräte sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wir sind überall von Elektrogeräten umgeben, vom Smartphone oder elektrischer Zahnbürste bis hin zu Haushaltsgeräten. Jedes Jahr werden mehr als drei Millionen Tonnen neue Elektrogeräte auf den deutschen Markt gebracht. Gleichzeitig verfehlen wir seit mehreren Jahren in Folge die Sammelziele für Elektroschrott in Deutschland.
Die Sammlung von Elektrogeräten ist jedoch entscheidend, damit sie zur Wiederverwendung geprüft, Schadstoffe fachgerecht entsorgt und Wertstoffe in den Kreislauf zurückgeführt werden können. In diesem Artikel geben wir Kommunen praktische Tipps, wie sie ihre Elektroaltgerätesammlung verbessern können.
Warum ist die Sammlung von Elektroschrott wichtig?
In 2021 wurden lediglich eine Million Tonnen Elektroaltgeräte gesammelt. Das entspricht einer Sammelquote von weniger als 39 Prozent, obwohl 65 Prozent gesetzlich vorgeben sind. Dabei ist die unsachgemäße Entsorgung von Elektroschrott problematisch für die Umwelt und Gesundheit, da viele dieser Geräte gefährliche Chemikalien, Schwermetalle und Flammschutzmittel enthalten. Bei einer ordnungsgemäßen Sammlung können Elektronikaltgeräte wiederverwendet und ihre wertvollen Materialien wie etwa Gold recycelt werden. Durch die Rückgewinnung der Wertstoffe wird der umweltschädliche Abbau von neuen Rohstoffen vermieden.
Den Kommunen kommt eine wichtige Rolle bei der Steigerung der Sammelmengen für ausgediente Elektrogeräte zu. Wir möchten Kommunen ermutigen bereits bewährte Maßnahmen umzusetzen und auf die wertvollen Erfahrungen anderer Kommunen mit hohen Sammelmengen aufzubauen. Dafür hat die Deutsche Umwelthilfe Tipps und Handlungsempfehlungen zusammengestellt.
Tipps und Handlungsempfehlungen zur verbesserten Elektroschrottsammlung für Kommunen
Flächendeckende und leicht zugängliche Rückgabemöglichkeiten: Durch flächendeckende Sammelstellen und das Angebot ergänzender Holsysteme neben den Wertstoffhöfen im jeweiligen Entsorgungsgebiet kann die Sammelmenge deutlich erhöht werden.
Durch zusätzliche dezentrale Rückgabemöglichkeiten, etwa mithilfe von flexiblen Wertstoffmobilen, können Bürger einfach Elektroaltgeräte in der Nähe ihres Wohnortes abgeben.
Bürgerfreundliche Wertstoffhöfe: Damit viele Bürger die Wertstoffhöfe häufig und gerne nutzen, sind serviceorientierte Öffnungszeiten, eine gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, kurze Wartezeiten sowie hilfsbereites und gut geschultes Personal wichtige Voraussetzungen. Durch vielfältige Informations- und Beratungsangebote können Wertstoffhöfe auch wertvolles Wissen zu den Themen Reparatur von Elektrogeräten, Abfalltrennung und Umgang mit Problemstoffen vermitteln.
Gezielte Aufklärungsarbeit durch Städte und Gemeinden: Kommunen können gezielte Öffentlichkeitsarbeit leisten, um Fehlwürfen von Elektroaltgeräten im Haushalt oder der weit verbreiteten illegalen Sammlung durch Schrotthändler entgegenzuwirken. Hierbei werden die Bürger für die Getrennterfassung und korrekte Rücknahme von Elektroaltgeräten sensibilisiert.
Schaffung von Anreizen: Um die Sammlung von Elektroaltgeräten zu fördern, können Kommunen Anreize zur Abgabe für Bürger schaffen. So können etwa Gewinnspiele aufgesetzt werden. Dies kann die Motivation steigern, Elektroaltgeräte korrekt zu sammeln und Fehlwürfe oder die Abgabe bei Schrottsammlern zu vermeiden.
Illegale Aktivitäten anzeigen: Häufig warten Schrottsammler in der Nähe von Wertstoffhöfen, um Altgeräte abzugreifen oder bieten eine kostenlose Abholung von Zuhause an. Dies ist meist illegal, weil diese Personen weder sammeln dürfen, noch die Altgeräte ordnungsgemäß entsorgen. Des Weiteren enden Elektroaltgeräte aus der illegalen Sammlung auch häufig im Nicht-EU-Ausland, was in diesen Ländern enorme Umwelt- und soziale Belastungen für die dort lebende Bevölkerung verursacht. Eine konsequente Ahndung und öffentlichkeitswirksame Kommunikation darüber können die illegalen Aktivitäten eindämmen. Deswegen müssen Städte und Gemeinde den Vollzug stärken, den direkten Kontakt mit Wertstoffhöfen fördern und Bürger über illegale Schrotthändler aufklären.
Fazit:
Kommunen spielen bei der Sammlung von Elektroaltgeräten eine zentrale Rolle. Durch Aufklärungsarbeit, den Ausbau der Sammelinfrastruktur und die konsequente Verfolgung von illegalen Aktivitäten können Kommunen einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Entsorgung von Elektroschrott leisten. Viele Kommunen zeigen, dass gute Sammelmengen erreicht werden können.