Artenvielfalt – trotz Biogasnutzung
Die richtige Mischung an Saatgut und der passende Boden machen’s perfekt
Artenvielfalt und Biogasnutzung müssen kein Widerspruch sein. Die„Biogasmischung“ mit 35 Prozent starkwüchsigen heimischen Wildkräutern und 65 Prozent Kulturpflanzen wird in zwei Varianten zur Frühjahrsansaat und die risikoärmere Spätsommeransaat angeboten.
Das Saatgut muss auf einem unkrautfreien und feinkrümeligen Saatbeet obenauf gestreut und angewalzt werden. Die Standzeit der Mischung beträgt etwa fünf Jahre. So kann vermehrt Humus aufgebaut, das Bodenleben gefördert und der Boden durch den dauerhaften Bewuchs vor Erosion geschützt werden. Bei einer Ansaatstärke von zehn Kilogramm je Hektar betragen die Saatgutkosten somit einmalig 350 Euro je Hektar. Durch ausgewogene Mischungsanteile bleibt die Artenvielfalt erhalten. Auf züchterische Veränderungen der Wildarten wird verzichtet, um Auskreuzungen in natürliche Bestände auszuschließen. Die Flächen bieten Rückzugsorte für Wildtiere aber vor allem Insekten einen wertvollen Lebensraum. Die empfohlene jährliche Düngung beträgt 60 bis 100 Kilogramm Stickstoff je Hektar. In trockenen Jahren und auf weniger guten Böden können die Wildpflanzen durch ihr weit verzweigtes Wurzelsystem tieferliegendes Wasser besser nutzen und ertraglich mit Mais konkurrieren. 2023 lag der Trockenmasseertrag auf der Versuchsfläche (toniger Lehm, 40 Bodenpunkte) im zweiten Standjahr beim ersten Schnitt bei 11,9 Tonnen je Hektar, beim zweiten Schnitt bei 3,5 Tonnen pro Hektar. Das CH4-Potential in der Trockenmasse betrug 243 Liter je Kilogramm Trockenmasse.